Über die Motivwagen im Rosenmontagszug entscheidet die Zugleitung des MCV. Jedes Jahr stimmt sie in einer Sitzung über die Ideen und Entwürfe ab, mit denen die aktuelle Politik karikiert werden soll.
Ist die endgültige Entscheidung gefallen, werden die Plastiken in der Wagenhalle des MCV in Mombach gebaut und die passenden Verse geschmiedet.
Früher wurden die Figuren aus Maschendraht geformt, mit Rupfen bezogen, eingegipst und bemalt. 1967 kam erstmals Styropor zum Einsatz. Für einen Motivwagen zum Thema “Opposition” formte Dieter Wenger zwei große Stiere auf die herkömmliche Art aus Draht, Rupfen und Gips. Den Stieren stand ein kleiner Geißbock gegenüber, der mit Säge und Messer aus Styropor geformt war.
Heute werden die Figuren der Motivwagen mit der Kreissäge aus Styroporblöcken herausgeschnitten.
Die Feinarbeit erfolgt mit dem “heißen” Draht und elektrischen Schlingen. Polierwerkzeuge geben den letzten Schliff, bevor die Figuren farbig gestaltet werden.
Eine Hammelherde im Rosenmontagszug
Die Entwürfe und Zeichnungen für die Motivwagen stammen heute aus der Feder des Grafikers und Karikaturisten Klaus Wilinski.
Im Rosenmontagszug 2001 nahm die Zugnummer 102 die “Deutsche Leit-Kultur” auf’s Korn. Einem blinden “Leithammel” folgten zwei fröhliche Böcke mit Deutschlandfähnchen.
Wagenbau in der MCV-Halle
Es hat “Kultur” bei uns im Land
Dass mer, ohne sein Verstand
Sich an de nächste Hammel hängt
Un eifrig dann es Fähnche schwenkt
Bleistiftskizze von Klaus Wilinskis
Tuschezeichnung
Farbige Zeichnung mit Text
Motivwagen im
Rosenmontagszug 2001
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